28 April 2006

Seepferdchen-Garn

Schreiben. Schreiben. Schreiben.

Und das Wetter ist wie eine riesige See aus grauem Schaum. Manchmal fasst dich eine Welle und trägt dich hoch, und alles, was du siehst, sind mehr Wellen, und mehr Schaum. Ich müsste nur aufhören, mit den Beinen zu strampeln, und schon würde ich sinken, tiefer, weiter hinab sinken, in die Dunkelheit.

Irgendwo dort unten, tief unten, ist es warm. Und hell. Und blau.

Das hat mir ein Seepferdchen erzählt.

13 Kommentare:

trainbuk hat gesagt…

Wohl hört man die Brandung, wohl kehrt sie zurück,
Sie verkündigt der donnernde Schall -
Da bückt sich's hinunter mit liebendem Blick:
Es kommen, es kommen die Wasser all,
Sie rauschen herauf, sie rauschen nieder,
Das Pferdchen bringt keines wieder.
;)

Anonym hat gesagt…

Außergewöhnliche Tierchen mit einem gewissen Talent für Prosa.War es vielleicht ein Hippocampus denise, das hätte ja ausreichend Platz im noch nicht besetzten Ohr.

Melville hat gesagt…

@noemix: ja, gell? :)
@ronja: die haben definitiv keine beine. @trainbuk: wow.
@spango: hab mal versuchsweise eins reingesteckt, ins ohr. macht sich nicht schlecht.

Anonym hat gesagt…

in der tiefe wird alles oberflächliche begraben...so ist das nun mal.

Anonym hat gesagt…

tolle geschichte - erinnert mich irgendwie an den film "the big blue"...

1 hat gesagt…

ich würde auch gerne aufhören zu strampeln, und stattdessen mit meinen Flügeln abheben.

Petra hat gesagt…

lieber melville, bei seepferdchen sind viele wichtige dinge anders herum arrangiert, das dabei nicht vergessen.

Anonym hat gesagt…

hi mel
wie geht die geschichte für einen fisch mit einem menschen im ohr? Tom Cruise oder so.

Anonym hat gesagt…

Mir kommt da irgendwie der Schluss von 39.90 in den Sinn..

Anonym hat gesagt…

man soll leberwurst nicht mehr essen, wenn sie grün ist!!!

Anonym hat gesagt…

s´hat gelogen!
das seepferdchen
wasser ist nicht blau ;D

Anonym hat gesagt…

warm. und hell. und blau. weich. und gut. und vertraut. wenn ich aufhöre, zu strampeln, dann wird vielleicht alles so. aber alles hilft nichts:

ich muss doch die wellen sehen. noch mehr wellen. schaum und noch mehr schaum. die sonne zulassen trotz der rieseigen see, die meinen mut betrübt.

denn: das seepferdchen hat schon recht (hab's auch schon mal getroffen). aber es ist ein seepferdchen. und bei aller liebe: ich bin keins (auch wenn ich oft lieber ein seepferdchen wäre, oder sonst irgendwas; ausser acht lassend, dass das seepferdchen oder sonst irgendwas genausoviel scheisse am hals hat wie ich). also: ich bin keins. ich war auch schon da unten. (du auch, oder?)

und es ist wirklich warm. und hell. und blau.

die sache ist die: das wirklich warme, das wirklich helle, das wirklich blaue, das trägst du in dir. irgendwo da unten in dir. wenn du da unten rumhängst, melville, dann schreibst du aber keine blogs mehr.

und: du vermisst die riesige see aus grauem schaum, die unendlichen wellenlandschaften, die oberfläche.

ist doch besser, was anderes zu vermissen. das warm. das hell. das blau. die tiefe, vor allem.

strampeln tut man mit humor, auch wenn man dabei verzweifelt. sinken ist irgendwie veraltet. finde ich.

und es ist besser, den humor nicht zu verlieren. also: weiterstrampeln!!!

bis gleich, und danke noch fürs strampeln:

lupsko

Melville hat gesagt…

ach lupsko, das hast du schön gesagt.