EPISODE EINS
DER WURSTMENSCH
FADE IN:
INT. KÜCHE - MORGEN
Sonniger Frühlingsmorgen. FRANK und FEE sitzen am Küchentisch und lesen Zeitung. Frank scheint über etwas nachzudenken. Irgendwann…:
FRANK: Also, ehrlich gesagt… Beziehung…
Er schüttelt den Kopf und sieht Fee angeekelt an.
FRANK: Uääch!
Fee sieht irritiert auf.
FEE: Was?
FRANK: Nein, echt, ich meine, Beziehung… Shit, wohin geht das denn? Was soll das denn?
FEE: (konsterniert) Wie bitte? Spinnst du?
Frank nimmt einen Schluck Kaffee, zündet sich eine Zigarette an und starrt wieder in die Zeitung.
Stille.
FEE: Bist du jetzt total, was? Plemplem oder was?
Frank sieht Fee einen Moment leer an. Dann verzieht er das Gesicht, als hätte er etwas Schlechtes gegessen.
FRANK: Was…, ich meine, was machen wir hier eigentlich? Irgendwie: Ab und zu zusammen, was?, schlafen. Was reden. Irgendwas zusammen… unternehmen…, mal ins Kino, irgendwie spazieren, hin und her, das… (schüttelt sich) Uäch!
Er blättert missmutig in seiner Zeitung. Fee kann nicht fassen, was sie da hört.
FRANK: Wir laufen zusammen rum, als wären wir, was?, als würden wir irgendwie zusammengehören, ein Paar, wir sind ein…
Er lässt sich das Wort wie ranzige Butter auf der Zunge zergehen.
FRANK: …Paar… Ich meine… Wieso denn eigentlich? Was soll das denn, das ist doch irgendwie so verdammt durchsichtig alles…
Fee starrt Frank einen Moment lang an. Dann steht sie abrupt auf.
FEE: Toll, Frank, wirklich. - Du bist vielleicht ein Riesenarschloch!
Fee zieht sich ihre Turnschuhe an. Sie geht aus der Küche und kommt wenig später zurück. Jetzt hat sie ihre Kapuzenjacke an. Frank sieht verwundert auf.
FRANK: Was tust du?
FEE: Wo ist mein iPod?
Sie beginnt, ihren iPod zu suchen.
FRANK: (lacht) Hey, Fee… Also wirklich… Das war doch nur Spass. Das… Ich hab das doch nicht ernst gemeint!
Fee sucht unbeirrt weiter.
FRANK: Also komm… Das hast du doch nicht… ernstgenommen! Jetzt bleib schon da.
FEE: (die inzwischen ihren iPod gefunden hat) Du kannst mir kreuzweise, du Idiot.
FRANK: (lacht ungläubig) Jetzt mach doch nicht so ein… - Ich hab doch nur Spass gemacht, vorhin.
Aber schon ist Fee bei der Tür. Doch plötzlich…
…wird die Türe von aussen EINGETRETEN! Durch die Trümmer betritt der WURSTMENSCH das Zimmer. Zielstrebig greift er sich die verwirrte Fee, zerrt sie zum Tisch und gibt Frank mit seiner freien Linken zwei schallende Ohrfeigen. Frank, dem die Kaffeetasse in hohem Bogen aus der Hand fliegt, ist zu konsterniert, um zu reagieren. Fee lacht hämisch, aber nicht lange: Jetzt knallt der Wurstmensch auch ihr eine runter.
FEE: Au, verdammt! Warum schlagen Sie mich? Ich habe doch überhaupt nichts getan!
DER WURSTMENSCH: Weil es so schön ist, wenn der Schmerz nachlässt. Ausserdem schlage ich gerne Frauen.
FRANK: Was? Wer zum Teufel sind Sie überhaupt?
DER WURSTMENSCH: Keine Ahnung, wer kann das schon mit Bestimmtheit von sich sagen. Aber man nennt mich den Wurstmenschen.
FEE: Wieso das denn?
DER WURSTMENSCH: (zeigt auf seine Leistengegend) Deswegen. (zu Frank) Verzieh dich, ich hab zu tun.
Er knallt Frank noch eine, packt ihn mit einer Hand und wirft ihn in eine Ecke. Geschirr fliegt durch die Gegend. Dann greift er sich Fee und wuchtet sie auf den Küchentisch.
DER WURSTMENSCH: So Baby, jetzt kriegst du’s mal besorgt von mir, so richtig so, wie du’s brauchst.
FEE: (wehrt sich heftig) Nein! Hilfe!
DER WURSTMENSCH: (knallt ihr noch Eine) Schrei nicht, Mädel, du willst es doch auch, oder?
Frank rappelt sich auf und stürtzt sich auf den Wurstmenschen. Es folgt eine genaue Kopie der Szene aus dem “Zerrissenen Vorhang” von Hitchcock, in der Paul Newman und die Bäuerin den Stasi-Agenten umbringen. Schliesslich, nach quälend langem und verbissenem Kampf…
…stirbt der Wurstmensch mit dem Kopf im Ofen. Einen Moment ist nur Frank und Fees Keuchen zu hören. Sie sehen sich an. Schliesslich…
…umarmen sie sich.
FEE: Mach das nie mehr.
FRANK: Es tut mir leid. Ich bin ein Pflock.
FEE: Ist schon gut.
FRANK: Nein, es tut mir leid. Ich hab dich erschreckt. - Ich liebe dich!
FEE: Ich liebe dich auch!
FRANK: Ich mach noch Kaffee!
FEE: Klasse!
Sie küssen sich.
FADE TO BLACK.
Anregungen für zukünftige Episoden werden gerne entgegengenommen.
© 2005
16 Kommentare:
bitte auch die wurstFRAU in die geschichte einbauen! ;)
Die Pampelmusenfrau sollte eingreifen. Und mehr Gewalt. Außerdem sollte Fee´s iPod spinnen und Fee muss mit dem apple-customercare-Service sprechen. Geht das?
nix da. erklärt wird nicht. jedenfalls nicht von mir :)
Genial. Anregung: Fee entdeckt ihre geheime Liebe für SM und der Wurstmann bringt in Zukunft seinen Freund mit. Flotter Dreier von Fee genossen während Frank nur wütend zusehen darf :-)
Ich sehe schon, da kommt ja einiges auf uns zu, soapmässig.:)
Cocktails für Alle!
Yeehaa! Metzger-Pornos, da nageln sie einmal mehr die Betreffende in den Kopf! Ich arbeite daran; das Geheimnis besteht in der richtigen Mischung von Slapstick und Sex. Eine Lebensaufgabe.
Freie Cocktails für Einzigdenbareregierung! :-)
mehhhhhhhhr!
Du musst auf jeden Fall in die Vergangenheit zurück. Irgendwas zeitreisenmäßiges. Weil, der Wurstmann ist ja schon tot und der muss unbedingt in Zukunft wieder dabei sein!
Wie gesagt, der Wurstmensch wird wiederkommen und hat dies, strenggenommen, hier auch schon getan. Wenn auch, naja, im Schatten anderer unerhörter Ereignisse.
Und dielux, die Salat-aber-Dressing-bitte-extra-Frau, das ist so gut, da werde ich wohl kaum widerstehen können.
So läuft das aber nicht, Herr Melville! Jetzt, wo Sie in meiner Blogroll sin, will ich daily updates! :)
Betrifft: Daily Updates
Sehr geehrter Herr Mc Winkel,
Sire, mit grosser Freude haben wir vernommen, dass Sie unseren Blog ('Fisch im Ohr') neuerdings in ihrer Blogroll aufführen. Ich darf Ihnen versichern, dass dies nicht nur für mich, sondern auch für meine ganze Familie, meine Freunde und meine Stadt einen Grund zu grösster Freude darstellt.
Sie waren so freundlich, uns darauf hinzuweisen, dass Sie nun 'Daily Updates' wünschen. Wer wären wir, würden wir Ihren Wunsch nicht vollumfänglich respektieren.
Darf ich Sie aber im Gegenzug darauf hinweisen, dass es sich mit einem Blog genauso verhält wie mit dem Kaiserschmarrn meiner Grossmutter, der, das darf ich Ihnen versichern, ein ganz vorzüglicher war.
Auf das Geheimnis Ihres Rezepts angesprochen, sagte meine Grossmutter: "Spät auf den Tisch und immer ein bisschen zu wenig."
Genau so verhält es sich, unserer bescheidenen Meinung nach, mit Blogs.
Mit vielem Dank für Ihr Interesse und den besten Wünschen für Ihre Zukunft,
Ihr
NICK MELVILLE,
Geschäftsführer FISCHIMOHR SA
Männer und Frauen wollen eindeutig dasselbe.
Die Lux, HA HA HA! ;-)
Na gut. Hehehe. Und da las´ ich hier gerade noch meinen Namen woanders... mal sehen, was Sie da verzapft haben. :)
Mich würde übrigens interessieren was in der Zeitung stand, die Frank las. Irgendwas muss diesen Beziehungskrampfreflex ausgelöst haben..!
*gggg*
Sehr schön. Der Absatz als der Wurstmensch kommt ist genial. Und der Spruch vonwegen "wenn der Schmerz nachlässt und ich schlage gerne Frauen".
Ich wußte auch nicht wessen Kopf letztendlich im Ofen landen würde.
Kommentar veröffentlichen