
Alles ist schwierig. Jeder Schritt führt auf dünnes Eis. Jeder Ast kann brechen. - So ist das Herz von Fräulein N. stets in Aufruhr, ihre Stirn stets in Falten, ihre Neugier stets durchzogen.
Und sie erinnert mich an eine Katze, die ich in Griechenland kennengelernt habe. Die Katze, müsst ihr wissen, war orange und wild. Einmal am Tag zeigte sie sich auf der Terasse und wurde von mir gefüttert. Danach schnurrte sie und wollte gestreichelt werden. Wenn ich aber die Hand nach ihr austreckte, sprang sie panisch auf eine Mauer und sah mich entsetzt an.
"Die orange Katze ist doof", dachte ich zuerst. Und es verletzte mich, dass sie mir nicht vertraute.
Denn, Kollegen, ich kenne andere Katzen, und ihr auch. Solche, die's voll drauf haben. Auch dort, auf der Terasse, gab's die. Katzen, mit denen der reibungslose Umgang voll gewährleistet ist.
Aber jetzt, wisst ihr was: Von allen Katzen war mir am Ende die orange am nächsten. Weil, ja: Warum eigentlich? Alles war schwierig. Jeder Schritt führte auf dünnes Eis.
Womit wir jetzt wieder bei Fräulein N. wären.